Die schlechte Stoffwechseleinstellung der Patientin erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Adhärenz zu steigern. Die Patientin nachzuschulen zu Diabetes.
Die Rentnerin Frau Wundfuss kommt in die Apotheke, um eine geeignete Salbe zu kaufen. Sie ist keine Stammkundin. Letzte Woche hat sie sich neue Schuhe gekauft, und dann hat sie etwas am Fuß bekommen. Ihre Freundin war der Meinung, sie hätte wahrscheinlich Fußpilz und deswegen hat sie schon eine Woche lang die Pilzsalbe verwendet, die die Freundin schon hatte, doch ohne Erfolg. Die Apothekerin sieht sich die kranke Stelle an; am rechten Fuß ist im Bereich des kleinen Zehs eine rundliche Ulzeration, mit einer umgebenden Hyperkeratose zu sehen. Die Apothekerin vermutet ein neuropathisches Ulkus bei einer Patientin mit diabetischem Fuß-Syndrom und schickt sie zu ihrem Hausarzt.
Stammdaten
Name: Regina Wundfuss
Alter: 75 Jahre
Geschlecht: weiblich
Größe, Gewicht, BMI: 1,74 m, 98 kg, 33
Vorliegende Diagnosen und Allergien, medizinische Implantate, chirurgische Eingriffe in den letzten sechs Monaten
Typ-2-Diabetes mellitus, Adipositas, Hypertonie
Laborwerte
(liegen nicht vor)
Medikation
Metformin 850 mg 1-1-1
Enalapril 20 mg 1-0-0
Initiierung der Metformin-Therapie und Stärkung der Adhärenz bei der Implementierung der übrigen Medikation der Patientin
Die 56-jährige leitende Bankangestellte Petra Süssmann kommt in die Apotheke mit einem neuen Rezept von ihrem Hausarzt, der ihr Metformin verschrieben hat und empfohlen hat, das Mittel dreimal täglich einzunehmen. Frau Süssmann ist gut gekleidet und wirkt gepflegt, und sie ist etwas übergewichtig. Sie ist zwar freundlich, wirkt aber leicht gereizt, wenn sie nach Einzelheiten befragt wird, oder auf bestimmte Verhaltensänderungen hingewiesen wird. Sie ist eine selbstsichere Patientin. Nur auf Nachfrage erwähnt sie, dass sie ihre anderen verordneten Arzneimittel nicht einnimmt, weil sie Nebenwirkungen befürchtet.
Stammdaten
Name: Petra Süssmann
Alter: 56 Jahre
Geschlecht: weiblich
Größe, Gewicht, BMI: 1,60 m, 85 kg, 33
Vorliegende Diagnosen und Allergien, medizinische Implantate, chirurgische Eingriffe in den letzten sechs Monaten
Typ-2-Diabetes mellitus, Adipositas, Hypertonie, Hypercholesterinämie, Hyperurikämie, Arthrose, Ex-Raucherin, mäßiger Alkoholkonsum
Laborwerte
Kreatinin 0,9 mg/dl
Kalium 3,9 mmol/l
Natrium 140 mmol/l
Nüchternglukose 189 mg/dl
HbA1c: 7,8 %
GOT 19 U/l
Medikation
Metformin 500 mg (neu verschrieben), Aufdosierung von 0-0-1, 1-0-1 bis 1-1-1,
Losartan 50 mg, 1-0-0
Atorvastatin 20 mg 0-0-1
Allopurinol 100 mg 2-0-0
Ibuprofen 400 mg bei Bedarf
Screening Diabetes mit dem FINDRISK Test und motivierende Gesundheitsinformationen
Frau Adiposa Sportnich kommt in die Apotheke. Sie hat in der Zeitung gelesen, dass in diesem Monat in vielen Apotheken Diabetes-Vorsorgetage stattfinden. Im Rahmen dieser Aktionstage bieten zahlreiche Apotheken ihren Kunden die Möglichkeit an, kostenlos in Form eines Schnelltests ihr Diabetes-Risiko zu bestimmen. Da Frau Sportnich schon 50 Jahre alt ist und drei von ihren vier Geschwistern einen Typ-2-Diabetes mellitus nach dem 50. Geburtstag entwickelt haben, hat sie großes Interesse, ihr persönliches Risiko zu kennen.
Stammdaten
Name: Adiposa Sportnich
Alter: 63 Jahre
Geschlecht: weiblich
Größe, Gewicht, BMI: 1,69 m, 84 kg, 29
Vorliegende Diagnosen und Allergien, medizinische Implantate, chirurgische Eingriffe in den letzten sechs Monaten
Hypertonie, Ex-Raucherin, Übergewicht
Laborwerte
(keine Angaben)
Medikation
Enalapril 10 mg 1-0-0
Motivation zur Initiierung der Insulin-Therapie
Frau Dora Kleindünn ist eine 64-jährige Typ-2-Diabetikerin, die trotz langem Krankheitsverlauf leider sehr schlecht eingestellt ist (HbA1C: 9). Sie ist Stammkundin der Apotheke. Beim letzten Arztbesuch hat der Doktor das Thema Insulintherapie angesprochen. Frau Kleindünn hat diese Therapie trotz ihrer positiven Auswirkungen jedoch abgelehnt; sie ist alleinstehend und die Idee einer Insulintherapie verunsichert sie sehr. Da der Arzt jedoch sehr zur Insulintherapie drängt, geht sie nach dem Arztbesuch in die Apotheke, um sich dort beraten zu lassen. Sie kennt die Apothekerin schon seit Jahren und ist sicher, dort guten Rat zu erhalten. „Der Arzt hat mir eine Therapie mit Insulin empfohlen, das macht mir große Sorgen, ich will das nicht“, sagt sie.
Stammdaten
Name: Dora Kleindünn
Alter: 64 Jahre
Geschlecht: weiblich
Größe, Gewicht, BMI: 1,60 m, 55 kg, 21
Vorliegende Diagnosen und Allergien, medizinische Implantate, chirurgische Eingriffe in den letzten sechs Monaten
Diabetes mellitus, Arthrose
Laborwerte
HbA1C 9 %
Medikation
Metformin 850 1-0-1
Initiierung der Glibenclamid-Therapie und Stärkung der Adhärenz bei der Implementierung der übrigen Medikation der Patientin
Frau Becker ist eine 52-jährige Diabetikerin, die trotz angeblich konsequenter Diabetes-Diät und Steigerung der körperlichen Betätigung nicht ohne Medikation eingestellt werden konnte. Ihr wurde zunächst Metformin verschrieben, das Mittel musste sie jedoch aufgrund von ausgeprägten gastrointestinalen Nebenwirkungen absetzen. Nun hat ihr der Hausarzt Glibenclamid verschrieben.
Stammdaten
Name: Bettina Becker
Alter: 52 Jahre
Geschlecht: weiblich
Größe, Gewicht, BMI: 1,60 m, 78 kg, 30
Vorliegende Diagnosen und Allergien, medizinische Implantate, chirurgische Eingriffe in den letzten sechs Monaten
Typ-2-Diabetes mellitus, Hypertonie (RR 142/89 mm Hg), Ex-Raucherin
Laborwerte
(keine Angaben)
Medikation
Enalapril 10 mg 1-0-0 (wird nicht genommen)
Glibenclamid 1,75 mg 1-0-0
Kräuterlax Tabletten in Selbstmedikation bei Bedarf